WKP Folge 05 - Problembären

Shownotes

Konrad Göke (Chefredakteur politik&kommunikation), Kajo Wasserhövel (Wahlkampfexperte) und Torben Werner (Herausgeber politik&kommunikation) diskutieren, ob die Grünen ihre Spitzenkandidatin Annalena Baerbock noch gegen Robert Habeck austauschen sollten, wie das in einigen Zeitungskommentaren gefordert wird. Kajo Wasserhövel spricht sich klar dagegen aus: "Es wäre der größte Irrtum, zu meinen, wenn man sie da jetzt rauszieht, dann hörten die harten Angriffe auf." Außerdem habe auch Habeck sich schon seine Ausrutscher geleistet. Die scharfen Reaktionen der Grünen auf die Kritik überraschen Torben Werner unangenehm. "Das Wehleidige geht mir auf den Keks", sagt der p&k-Herausgeber. Wasserhövel versteht auch nicht, warum Baerbock unbedingt ein Buch herausbringen musste. "Wenn man nichts zu sagen hat, sollte man kein Buch schreiben", sagt der Wahlkampfexperte mit Blick auf die abgeschriebenen Passagen und den Umstand, dass Baerbock das Buch offenbar nicht selbstständig verfasst hat. Sie hatte aufgrund ihrer Persönlichkeit eigentlich ohnehin schon starke Argumente. Ein Buch habe da nicht gefehlt. (Vermeintliche) Skandale prägen bislang den Wahlkampf. Das Lamento darüber ist Konrad Göke noch immer nicht ganz koscher. "Ich glaube, viele haben noch den polarisierten US-Wahlkampf vor Augen und übertragen das einfach auf Deutschland", sagt er. Seine These: "Teilweise sind Themen einfach zu kompliziert, aber Verfehlungen ganz einfach zu verstehen". Daher sei es logisch, dass vor allem über Letzteres gesprochen werde. Viele könnten das besser auf ihr Leben beziehen. Werner erwartet, dass es die kommenden Wochen so weitergeht. Er findet das auch nachvollziehbar: "Wir haben es mit drei Bewerbern zu tun, die außerhalb der Bubble noch nicht so bekannt sind." Außerdem entwickelten sich Schlüsselthemen wie Klima und Corona so rasant, dass es schwer sei, darauf belastbare Antworten zu finden. Aus Südthüringen sorgt derweil der CDU-Direktkandidat und Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen mit autoritären Tönen für Unruhe. Wasserhövel sagt: "Das Ziel von Maaßen ist es, die Grenzen des Sagbaren immer weiter zu verschieben". Das große Problem der CDU-Führung sei, dass sie kaum mit Autorität in den Landesverbänden durchgreifen könne. Kanzlerkandidat Armin Laschet könne sich kaum hinstellen und sagen: "Da kann ich leider nichts machen." Deshalb rede er sich bei Fragen dazu heraus. Göke vermutet deshalb, die durchgestochene Äußerung Laschets aus dem Bundesvorstand, Maaßens Äußerungen seien nicht hilfreich, sei eine absichtlich platzierte "Stellungnahme". Weil sie nicht offiziell erfolgte, müsse er aber nicht garantierten, dass daraus auch etwas folge.

Post-Production: Vincent Göke

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