WKP Folge 08 - Afghanistanschock

Shownotes

CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat aus einem Treffen mit Tesla-Chef Elon Musk wieder nicht das erhoffte mediale Bild abgegeben. Mit seiner Frage, ob Wasserstoff oder Strom der Antrieb der Zukunft sei, erheiterte er den Elektroauto-Hersteller sichtlich. Politikexperte Kajo Wasserhövel wundert sich, warum die Union so lange gebraucht hat, die Äußerungen Laschets richtig einzuordnen. Außerdem hält ein Treffen mit dem schillernden Konzernboss für einen ungeeigneten Wahlkampftermin. Er sei nicht überall hochangesehen und unberechenbar.

Rudolf Hetzel hat das Desaster in Afghanistan nicht frühzeitig wahrgenommen. Er glaubt, diese Woche entscheidet, wie dieses Thema den Wahlkampf beeinflusst. Er glaubt, das Thema sei ein “Elfmeter” für die die CDU. Es sei ein Thema, das mit Ängsten und Sicherheit zusammenhängt. Ein Thema, in dem die CDU traditionell Punkten kann.

Kajo Wasserhövel rekapituliert zur kurzen Einordnung die 40 Jahre lange Geschichte des Afghanistankrieges. Die Bundesregierung, die NATO und die USA seien alle völlig überrascht gewesen von der schnellen Entwicklung. Viele Stellen sind bei der Lagebeurteilung beteiligt, wie etwa Nachrichtendienste, Verteidigungsministerium, Innenministerium und Botschaften. “Jeder weiß, dass diese völlig falsch war” sagt der Politikberater. Er sieht noch den Zeitpunkt kommen, an dem in Ruhe beurteilt wird, wie das passieren konnte. Es sei politischer Konsens, aus einer extremen Krisensituation kein Wahlkampfthema aufzuziehen. Nun kommunizierten die Parteien jedoch in unterschiedliche Richtungen. Viele seien im Wahlkampfmodus, andere wollten retten, was zu retten ist. Wasserhövel fordert, dass sich die Parteien auf die Krisensituation konzentrieren und wie Menschen gerettet werden. „Ich habe noch die Hoffnung, dass einige merken, dass das nicht der Zeitpunkt ist, um Rückenwind für eine Kampagne zu bekommen, die ihre Startschwierigkeiten hat.“

p&k-Chefredakteur Konrad Göke fragt, wann die Corona-Krise eigentlich vorbei sei. Laut aktuellen Medienberichten schätzt das Robert-Koch-Institut die Anzahlen von Geimpften als zu niedrig. Für p&k-Herausgeber Rudolf Hetzel geht es hier um die Glaubwürdigkeit der Corona-Politik der Regierung: „Wenn mit falschen Zahlen gearbeitet wird, stehen wir vor einem Problem“. Seit Beginn der Coronakrise laute die Argumentation, die Corona-Politik fuße auf sicheren Daten. Er prognostiziert, dass sich die Berichte zu Ungunsten der beiden großen Regierungsparteien auswirken. Wasserhövel hält das Thema für aufgekocht. „Ich habe nicht mitbekommen, dass Leute sich großartig darüber aufgeregt haben“, sagt er. Seiner Ansicht nach bewegt die Menschen eher, ob der engere Familienkreis geimpft ist, wie die Stiko über die Impfung von Jugendlichen entscheidet und wie sich insgesamt das Impfgeschehen weiterentwickelt. Generell konstatiert er aber ein deutsches Problem, Daten zu beschaffen und zu pflegen.

Hetzel ergänzt, dass es in seinen Augen dennoch problematisch ist, mit klar definierten und errechneten Inzidenzen zu arbeiten, aus denen Grundrechtsbeschränkungen folgen. „Wir begründen Maßnahmen mit Corona-Zahlen aber sind nicht in der Lage, die gesamte Argumentationskette aufrecht zu erhalten“.

Post-Production: Vincent Göke

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